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20. September 2021

Das Problem mit dem Respekt vor der Arbeit

Viele junge Erwachsene beginnen nach ihrer Schulzeit ein Studium oder eine Ausbildung. Diejenigen, die sich für eine Ausbildung entschieden haben, erleben nach Beendigung der Lehre zum Teil eine große Enttäuschung. Ganz besonders im Einzelhandel werden Auszubildende nur als Teilzeitkräfte übernommen, obwohl sie eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung haben und dem Unternehmen schon seit drei Jahren angehören. Darstellt man sich als betroffener die Frage: Warum, habe ich eine Ausbildung gemacht, wenn ich jetzt für das Unternehmen nur halb so viel Wert bin und mein Lebensunterhalt von meinem erlernten Beruf nicht finanzieren kann. Ist das der Sinn einer Ausbildung? Um dann, neben seinem erlernten Beruf noch weitere Jobs haben zu müssen, um überhaupt eine Wohnung und Lebensmittel bezahlen zu können. Vor allem möchte man  als junger Mensch die Chance haben, Rücklagen aufbauen, um später eine bessere Lebensgrundlage zu haben.

Besonders bei großen Unternehmen ist dies besonders häufig der Fall, dort wird mit Unternehmenszielen, Unternehmensphilosophie und Filialeffizienzpunkten argumentiert und nicht auf die Mitarbeiter eingegangen. Man fängt nach der Ausbildung wieder bei null an, ob wohl man sich schon drei Jahre Berufserfahrung erarbeitet hat, plus die Qualifikation der Ausbildung die nicht berücksichtigt wird.  Der Einzelhandel ist nur ein Beispiel, in vielen Berufsfeldern herrscht Personalmangel, meistens aufgrund der schlechten Bezahlung. Besonders oft sind die sozialen Berufe wie Alten-/KrankenpflegerInnen, SozialarbeiterInnen oder ErzieherInnen betroffen. Genauso zählen zu diesen Berufen noch weitere gesellschaftsrelevante Berufe, die jeden Tag rund um die Uhr arbeiten. Wie beispielsweise der/die  Bus- und BahnfahrerIn, auf die wir täglich angewiesen sind, um zur Arbeit oder zur Schule zu kommen.

Gerade junge Menschen stehen häufig vor dem Problem, dass sie noch sehr lange arbeiten müssen. Dies bedeutet, auch gleichzeitig, dass der ausgewählte Beruf nicht nur Spaß bringen soll, sondern sich auch für die Altersvorsorge lohnen muss. Hier könnte viele Probleme gelöst werden, indem man seine Angestellten bessere Arbeitsverträge anbieten würde und somit die Motivation und Zufriedenheit Mitarbeiter stärken, aber vor allem das Berufsfeld attraktiver für junge Menschen zu gestalten. Genau hier muss die Politik und die Gewerkschaften ansetzen, mithilfe des Mindestlohns der auf 12 € angehoben werden soll und Tariferträgen um faire Bezahlung zu gewährleisten. 

Vielleicht überzeugt es dann, mehr junge Menschen eine Ausbildung zu beginnen und gegen den Fachkräftemangel vorzugehen. 

Weil du hast mehr Respekt verdient!


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